Sobald Alina das Tor zur Vogelwiese ?ffnete, hob einer der gro?en, goldenen V?gel ihren Kopf und trottete sofort auf sie zu. Diese Wiese war die gr??te im Dorf. überall im goldgelben Gras lagen riesige Nester verteilt, in denen die Feuerv?gel sich ausruhten, wenn sie nicht im Einsatz waren. Aya, Alinas Feuervogel, streckte ihre Flügel und und kam mit einem freudigen Schrei auf ihren vier Vogelbeinen angelaufen. Sie war gr??er als die meisten Pferde und viel l?nger, da die rostbraunen Schwanzfedern fast so lang waren wie ihr goldener K?rper. Der schnellste Feuervogel von ganz H?hental knabberte zur Begrü?ung an ihren hellbraunen Haaren. Alina lachte und kraulte den langen weichen Hals.
Dann brachte sie Aya mit einem kurzen Schnalzen dazu, ihr aus der Wiese durch das Tor zu folgen. Die W?chter, an denen sie vorbeiliefen, starrten den schlanken Vogel mit funkelnden Augen an. Mehrere hatten versucht, die Vogeldame zu b?ndigen. Doch nur Alina hatte ihr Vertrauen gewonnen.
Sie legte ihre Hand auf Ayas Hals und führte sie zu dem Backsteingeb?ude, in dem Ausrüstung, Futter und Heilmittel für die Feuerv?gel und ihre Reiter aufbewahrt wurden. Dort ging sie zum breiten Tor, das in den Hof führte, und nickte den drei M?nnern zu, die auf niedrigen Hockern sa?en und sich unterhielten.
?Vierundzwanzigste Schlucht. Alina auf Aya, Lehrling im ersten Jahr?, sagte sie. Die Sattelkammer war so gro?, dass sich nur die Knechte gut auskannten und wussten, wo sich welches Zaumzeug befand.
Sofort stand einer von ihnen auf, verschwand in eine der Sattelkammern auf der rechten Seite des Hofs und kehrte kurz darauf mit Ayas Sattelzeug zurück. Die drei M?nner folgten dem schnellsten Vogel in H?hental mit gro?en Augen, w?hrend Aya zur linken Seite des roten Hauptgeb?udes folgte, dort wo die Anbindebalken waren.
Sie nahm einen der Stricke, die um den Balken gebunden waren und band es um den Hals der Vogeldame, denn Aya hatte die Angewohnheit, sich von den M?usen ablenken zu lassen, die auf dem Hof manchmal umherhuschten und wollte sie jedes Mal jagen. Erst als Alina den Knoten festgezogen hatte, begann sie den Vogel zu satteln.
Zum Schluss band sie ihre Tasche an den Sattel und überprüfte deren Inhalt. Ihr Proviant war da, genau so wie Messer, Seile, mehrere Haken und Metallringe. Ihr Schwert und ihren Dolch, waren bereits an ihrem Gürtel befestigt. Den Pfeilk?cher und den Bogen trug sie am Rücken.
Jemand kam von hinten auf sie zu und schlang seine Arme um ihre Schultern.
?Mein kleines Stinktier! Wei?t du, wie lang wir uns schon nicht gesehen haben? Warum kommst du nie vorbei??, fragte Aiven und rieb seine hellbraunen, kratzigen Bartsprossen gegen ihre Wange. Alina bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Tessa langsam zu ihnen geschlendert kam.
Alina entwischte seinen Armen und boxte ihn in den Bauch. Aiven lachte. Sie versuchte ihr eigenes zu unterdrücken, konnte sich jedoch ein Schmunzeln nicht verkneifen. Dann legte sie ihre Arme um ihren Bruder und drückte ihn fest. Ein warmes Gefühl flatterte in ihrer Brust auf. Das Gespr?ch mit dem Aufseher fühlte sich weit weg an und auch ihre nagenden Gedanken l?sten sich auf.
?Ich hab dich auch vermisst. Wenigstens k?nnen wir ein paar Stunden zusammen in der Gosse verbringen. Das ist doch was, oder? Ich wollte mir schon immer mal die Gosse anschauen. Dann kann ich ein paar Ratten fangen und sie in dein Kopfkissen stecken?, sagte er gut gelaunt.
Alina lie? ihn los. Normalerweise, h?tte sie ihm seine Frechheit zurückgegeben, doch sie brachte kein Wort aus sich heraus und fing nur seinen fragenden Blick auf. Die grünbraunen Augen, die jeder in der Familie besa?, sagten ihr, dass er es wusste. Ihr Zwilling wusste, dass etwas nicht stimmte. Wahrscheinlich hatte Aufseher Balt mit ihnen bereits gesprochen und ihnen verraten, was für eine miese W?chterin sie abgab. Doch Aiven sagte nichts.
Da schob Tessa ihren Cousin zur Seite, legte ihre Arme um Alinas Schultern und drückte sie.
?Ich bin überrascht, dass wir in die Gosse geschickt wurden?, sagte Tessa ruhig und sah sie mit ihren stechenden blauen Augen an. Ein starker Kontrast zu ihren weichen, hellblonden Haaren.
Alina wandte sich ab und besch?ftigte sich weiter mit Ayas Sattel, w?hrend ein Stich durch ihre Brust fuhr. Tessa war nun diejenige, die am meisten Zeit mit ihrem Zwilling verbrachte. Beide geh?rten der Elitegruppe an. Beide waren überragende Lehrlinge.
Alina atmete tief ein um die stichelnden Gedanken zu verscheuchen. Sie sollte nicht so sein. Tessa hatte vor zwei Jahren ihren Bruder verloren. Au?erdem hatte sie eine Stiefmutter und Stiefschwester, die sie nicht liebten. Sie verdiente ihren Erfolg und brauchte den Rest ihrer Familie an ihrer Seite. Es war gemein, eifersüchtig auf Tessa zu sein, nur weil sie jetzt st?ndig Aiven an ihrer Seite hatte.
Aiven und Tessa hatten ihre V?gel ebenfalls von einer anderen Weide geholt. Zwei Stallburschen brachten soeben ihre S?ttel, die mit rotem und goldenen Samt geschmückt waren. Ein Kennzeichen für ihren hohen Rang. Ihr Sattel war nur mit einfachen, roten F?den gen?ht.
?Ich fliege schon mal ein Stück voraus?, murmelte Alina und zog sich auf den abgenutzten Sattel hoch, nachdem sie Aya losgebunden hatte. Eine Sicherheitsleine hing von ihrem Gürtel, die sie an einem Ring am Sattel einhakte.
?Das tust du doch eh immer?, lachte Aiven, der gerade seine Ausrüstung an den Sattel band.
Alina schnalzte dreimal. Aya breitete mit Wucht ihre langen Flügel aus, duckte sich und flog hinauf gen Himmel. Die Vogeldame schrie vor Freude, als sie eine Ehrenrunde über dem Backsteingeb?ude drehte.
Alina schüttelte l?chelnd den Kopf. ?Du bist eine kleine Angeberin?, raunte sie und streichelte Ayas Hals. Dann verlagerte sie ihr Gewicht nach rechts, bis der gro?e Vogel in ihrer Flugrichtung lag. Anschlie?end lehnte sie sich nach vorne, um Aya zur westlichen Grenze zu steuern. Die V?gel hatten einen empfindlichen Gleichgewichtssinn und so konnten die W?chter die riesigen Tiere durch Verlagerungen ihres Gewichts und mit dem Druck ihrer Beine steuern. Zügel waren unn?tig.
Alina hielt sich an den Ledergriffen vorne am Sattel fest und führte Aya in voller Geschwindigkeit zum Posten.
Der vierundzwanzigste Wachposten lag an der ?stlichen Grenze, die letzte Schlucht im Süden. Statt der wilden Steppe, die H?hental vom restlichen Kaiserreich trennte, lag hinter der Grenze ein dichter, unbesiedelter Wald der sich bis zu dem Beginn der Schlucht ausbreitete.
Der Gestank des Abwassers war schon von Weitem zu riechen. Da die Sonne gerade noch ihr letztes Licht in die Schlucht abgab, wagte Alina es nicht, zu dem übel riechendem Fluss hinunterzuschauen. Sie hielt Aya knapp über der Schlucht, so weit weg vom Wasser wie m?glich.
Als die Wehrplattform, die in der Schlucht errichtet worden war, in der Ferne auftauchte, drosselte sie Ayas Geschwindigkeit. So konnten Aiven und Tessa sie einholen.
Die zwei W?chter, die sie abl?sen sollten, winkten ihnen zu, sichtlich erleichtert aus der Gosse zu kommen. Aya landete auf einem der riesigen Nester, die an der ?u?eren Seite der Brustwehr angebracht waren. Die Wehrplattform erstreckte sich über die ganze Breite der Schlucht und war aus dem gleichen roten Gestein gebaut wie die W?nde, an die sich die Plattform lehnte. Selbst das Holz hatte einen r?tlichen Ton. Unter ihnen lief der dunkle Fluss durch ein offenes Tor, das schon seit Jahren nicht mehr geschlossen worden war.
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Der Gestank stach in Alinas Nase. Sie atmete durch den Mund, doch bald bildete sie sich ein, dass ein fauliger Geschmack auf ihrer Zunge klebte.
?Keine Sorge. Nach ein paar Minuten gew?hnt ihr euch langsam an den Gestank?, sagte einer der ?lteren W?chter, als er auf seinen Feuervogel sa?.
?Wir sehen uns!?, rief der andere und beide flogen davon.
Alina kletterte über die Brustwehr, w?hrend Tessa und Aiven ihre Feuerv?gel an die Platform anbinden mussten. Bei Aya war das nicht notwendig. Sie wusste, dass ihr Vogel sie nicht verlassen würde.
Mit klammen H?nden lehnte sich Alina an die Brüstung und sah in die Ferne, wo die letzten Sonnenstrahlen die Baumkronen des entfernten Waldes beleuchteten.
?Seid ihr euch sicher, dass ich zuerst schlafen gehen soll? Ich wei? nicht, ob ich bei diesem Gestank überhaupt ein Auge zu kriege?, sagte Aiven, als er neben Alina stand.
Tessa sprang über die Brustwehr. ?Geh. Du schl?fst doch immer ein, egal wo und egal was um dich herum passiert. Und du wirst unausstehlich, wenn du nicht genug Schlaf bekommst.?
Alina lachte. ?Wei?t du noch, als all unsere Pferde ausgebrochen sind und dicht an unserem Fenster vorbei galoppiert sind? Und du einfach seelenruhig weitergeschlafen hast??
Aiven grinste. ?Na gut. Einverstanden. Alina wei? ja, wie man mich wach kriegt. Wozu hat man schon einen Zwilling? Bis sp?ter.?
?Ja, ja. Ich hab dich auch lieb?, warf Alina ihm lachend hinterher. Sie hatte bereits eine Feder in ihrer Hosentasche, um Aivens Nase zu kitzeln und ihm zum Niesen zu bringen, sollte es notwendig sein.
Er ging nach links zu dem Turm hin und zog hastig die Tür hinter sich, um den Gestank davon abzuhalten, in den kleinen Raum hineinzudringen.
?Ich dachte, du freust dich, dass wir mit dir Wache stehen?, sagte Tessa leise. Sie fuhr sich mit einer Hand über die kurzen blonden Haare. ?Aber dich scheint etwas zu bedrücken.?
Alina unterdrückte ein Seufzen und starrte weiter auf die untergehende Sonne um Tessas Blick zu meiden.
?Dieser Wachposten ist nicht geeignet für euch. Ich h?tte nochmal mit dem Aufseher reden sollen?, murmelte Alina und lie? nun ihren Blick auf den Feuerv?geln ruhen. Zwei d?sten vor sich hin. Nur Ayas Kopf zuckte unruhig in alle Richtungen.?Ich habe geh?rt, dass du zu den Tierabrichtern wechselst. Stimmt das??
Alina kr?uselte die Nase. Wer hatte das verbreitet? Hatte der Aufseher mit Tessa gesprochen?
?Mal schauen. Ich bin sowieso besser mit Tieren als mit Waffen.?
?Ist das dein Wunsch??, fragte Tessa. Ihr eisblauer Blick bohrte sich durch ihre Wange. Alina flüchtete zur anderen Seite der Wehrbrüstung.
Tessa seufzte laut und stellte sich wieder neben ihr hin.
?Alina, du warst von Anfang an nicht als W?chterin geeignet. Das wissen wir alle. Aiven, deine Eltern, selbst mein Vater hat sich gewundert. Warum bist du nicht auf dem Pferdehof deiner Eltern geblieben? Du bist so gut mit Pferden. Du h?ttest dort arbeiten k?nnen oder als Tier?rztin in die Lehre gehen." Tessa z?gerte. Alina wappnete sich für die Rede, die kommen würde. ?Verstehst du nicht, dass du und dein Bruder nicht ewig zusammen sein k?nnt? Ihr werdet erwachsen. Ihr müsst eure eigenen Wege gehen.?
Alina stie? sich von der Brustwehr ab, wischte sich eine hei?e Tr?ne von der Wange und stapfte auf Aya zu. ?Ich fliege eine kurze Runde. Aya ist nerv?s, sie braucht Auslauf.?
?Alina, warte! Ich bin noch nicht fertig!?
Alina rückte gerade ihre Fü?e in den Steigbügeln zurecht, als Aya schon in die H?he schoss. Sie lie? der Vogeldame freien Flug. Der Wind trieb Alinas versteckte Tr?nen aus ihren Augen.
Wie oft hatte sie es schon geh?rt? Von Tessa, von ihren Eltern, ihren Geschwistern, ihren anderen Verwandten und ihren Freunden? Sie war es Leid. Als w?re es falsch, bei Aiven bleiben zu wollen. Doch das war ihr sehnlichster Wunsch. Sie wollte sich noch nicht von ihm trennen. Und Aiven hatte sie nicht daran gehindert. Er hatte sich gefreut, dass sie mit ihm ins W?chterdorf gekommen war. Wieso konnte es niemand verstehen? Sie waren immer zusammen gewesen, hatten alles miteinander geteilt. Wie konnte sie ihn jetzt einfach gehen lassen? Was sollte sie ohne ihn tun?
Aya riss ihre Flügel in die H?he und flatterte lautlos auf der Stelle. Ihre roten Kopf- und Halsfedern str?ubten sich, dann stie? sie einen Warnschrei aus.
Alina horchte auf. Ein leises Rauschen echote durch die dunkle Schlucht. Es war nicht der Wind. Es klang, als würde Dampf aus irgendetwas herauszischen. Alinas Herz pochte in ihrem Hals. Ein Drache, es musste ein Drache sein.
Das Zischen kam immer n?her. Sie sollten umkehren. Verst?rkung holen. Alina kniff die Augen zusammen. Es war bereits Nacht, doch irgendwo musste ein Schatten zu erkennen sein. Die steinernen W?nde verzweigten sich vor ihr in zwei Schluchten. Aya stie? einen lauten Warnschrei aus, nach links. Angst packte ihr Herz wie eine kalte Hand, doch in ihrer Brust lag noch eine weitere Furcht, die weitaus gr??er war, als die Aussicht, einem Drachen zu begegnen. Sie konnte umkehren und die anderen den Drachen vertreiben lassen, oder sie konnte Aufseher Balt beweisen, dass sie ihren Platz als W?chterlehring verdiente und selbst dem Drachen nachjagen.
Alina schnalzte und der Vogel schoss hinein in die Schlucht. Bald sah sie ihn. Ein l?nglicher, sich schl?ngelnder K?rper, etwa zwanzig Flügelschl?ge entfernt. Gelbe Augen blitzten in der Dunkelheit auf. Aya stürzte sich wie ein Pfeil auf ihn. Bevor sie aufeinander stie?en, zog Aya nach oben und bohrte ihre Vorderkrallen in das graue Fell des Drachens. Alina lehnte sich zurück. Der Vogel nahm Schwung und warf das Raubtier gegen die Felswand. Sofort presste Alina ihre Beine fest gegen Ayas K?rper, um nicht vom Sattel zu fallen, gleichzeitig zog sie ihr Schwert. Der Nahkampf war gef?hrlich, doch sie war besser mit dem Schwert als mit dem Bogen.
Der Drache hatte sich an die felsige Wand festgekrallt und knurrte leise. Aya stürzte sich wieder auf ihn, Alina streckte ihre Klinge in seine Richtung, doch der Drache sprang von der Felswand und schlüpfte gerade noch zur Seite, bevor Aya und Alina ihn treffen konnten. Er flog dicht an ihnen vorbei und bleckte die spitzen Z?hne. Seine ausgestreckte Pfote traf Alina an der Schulter und riss sie zur Seite. Alina schnappte erschrocken nach Luft, dann straffte sich die Sicherheitsleine und der Gürtel schnitt in ihren Rücken hinein, als er ihren Fall aufhielt. Ihr Fu? blieb am Steigbügel h?ngen. Ein scharfer Schmerz pochte in ihrer Schulter.
Aya flog von dem Drachen weg. Dann beugte sie ihren Hals nach hinten, legte ihren Kopf unter Alinas Rücken und versuchte sie zurück auf den Sattel zu heben. Sie packte gerade die Sattelgriffe, als das Rauschen n?her kam. Sie sah nach hinten. Zwei gelbe Augen starrten ihr entgegen. Das Biest ?ffnete sein geiferndes Maul, bereit, sie zu bei?en. Erstarrt blieb Alina am Sattel h?ngen.
Da japste der Drache und zog sich von Alina zurück. Das Surren von Pfeil und Bogen echote durch die Schlucht und der Drache drehte sich fauchend um. Es war Aiven, der gerade einen weiteren Pfeil auf die Bogensehne legte, dicht gefolgt von Tessa. Alina zog sich zurück auf den Sattel und hielt sich an der bebenden Schulter.
?Alina!? Tessa flog zu ihr hinauf. ?Bist du wahnsinnig? Du kannst nicht alleine gegen einen Drachen k?mpfen!?
Alina biss die Z?hne zusammen und schnalzte Aya zu. Sie schoss in Richtung des Ungeheuers. Der Drache wich Aivens Pfeilen aus und k?mpfte sich schl?ngelnd zu ihrem Bruder vor.
?Alina!?, rief Tessa ihr hinterher.
Aya holte den Drachen ein, packte mit ihren Vorderkrallen seine Schwanzspitze und hielt ihn zurück. Von vorne kamen weitere Pfeile angeflogen. Der Drache wandte sich panisch, im Versuch Aya abzuschütteln, doch ihre Klauen waren zu stark. Das Ungeheuer drehte sich mit seinem langen Hals um und stie? ein r?hrendes Fauchen aus. Dann schoss sein Kopf direkt auf Aya und Alina zu.
Der Feuervogel lie? den Drachen los, fiel in die Tiefe und lie? das lange Ungeheuer über ihnen vorbeischie?en. Die Spitze einer Kralle streifte Alinas Kopf. Aya fing sich wieder und schwebte auf der Stelle.
Das Ungeheuer schl?ngelte sich durch die Schlucht, ohne sich nochmal umzudrehen. Alina schnalzte und Aya nahm die Jagd wieder auf. Nach wenigen Flügelschl?gen war der Drache wieder in Sichtweite. Die Grenze der Hochebene kam in Sicht. Noch ein paar Flügelschl?ge weiter und sie würden am angrenzenden Wald des Kaiserreichs sein. Der Drache schl?ngelte sich zügig durch die Luft, dann tauchte er durch das dichte Bl?tterdach und verschwand.
Alina schnalzte dreimal und Aya hielt an. Weiter durfte sie nicht fliegen. Sie hatte bereits den Saum des Waldes erreicht. Hinter ihnen h?rte sie die Schreie von Aivens und Tessas V?geln.
?Lass uns umdrehen?, sagte Alina. Da schoss ein Schatten auf sie zu. Alina lehnte sich erschrocken zurück. Gelbe Augen blitzten sie an. Aya streckte schreiend ihre Krallen aus. Zu sp?t. Die Krallen griffen ins Leere, als der Drache geschickt seinen K?rper um sie herum wandte. Ein weit ge?ffnetes Maul schnappte nach Alina. Sie wollte es mit dem Schwert abwehren, doch die spitzen Z?hne bohrten sich bereits in ihren rechten Oberarm. Alina schrie auf. Der Drache zog sie mit einem so heftigen Ruck von dem Sattel, dass die Sicherheitsleine nachgab. Der Drache flog mit ihr davon.
?Alina!?, schrie Aiven in der Ferne.
Alina ?ffnete ihren Mund, doch es kam kein Ton heraus. Die Schmerzen und der starke Wind raubten ihr den Atem. Ihr wurde schwarz vor Augen.